Wie kann ich mir den Unterricht am MBS vorstellen?
Wir legen besonderen Wert auf erfahrungsorientiertes Lernen, weil wir so schulisches Lernen mit dem Leben verknüpfen. Neben der klassischen Vermittlung von fachlichen Inhalten (Vorträge, Referate und Literatur) gehen wir mit Studientagen, gemeinsamen Lernwochen, Projekten und vielem mehr neue handlungsorientierte Wege: Wir knüpfen an gemachte Erlebnisse an und schaffen neue Erfahrungsmöglichkeiten. Dahinter steht die Einsicht, dass Lernen nachhaltiger ist, wenn es mit Erfahrung und Erleben verbunden ist und große Alltagsnähe hat.
Die Inhalte unserer sozialpädagogischen Aufgabenfelder werden von Anfang an auch von religionspädagogischer Seite her betrachtet. Das Ziel dabei ist es, nicht nur verschiedene Erziehungstheorien zu verstehen, sondern Kompetenzen zu erwerben, die für die Arbeit als Erzieherin bzw. Erzieher in unterschiedlichen Arbeitsfeldern ausrüsten. Ob in einer Krippe, Kindertagesstätte oder einem Familienzentrum: pädagogische und religionspädagogische Ausbildungsinhalte sollen auf die Praxis angewendet werden können.
Unser Unterricht findet daher nicht in klassischen Schulfächern, sondern in Aufgabenfeldern statt.
Welche Aufgabenfelder gibt es?
Insgesamt haben wir sechs verschiedene Aufgabenfelder:
- AF1: Berufliche Identität und professionelle Perspektiven weiterentwickeln
- AF2: Pädagogische Beziehungen gestalten und mit Gruppen pädagogisch arbeiten
- AF3: Lebenswelten und Diversität wahrnehmen, verstehen und Inklusion in sozialpädagogischen Einrichtungen fördern
- AF4: Sozialpädagogische Bildungsarbeit in Bildungsbereichen professionell gestalten
- AF5: Erziehungs- und Bildungspartnerschaften mit Eltern und Bezugspersonen gestalten sowie Übergänge unterstützen
- AF6: Institution und Team entwickeln sowie in Netzwerken kooperieren
Hinzu kommen noch die Fächer Religionspädagogik in der Praxis, Rhetorik (Deutsch) und Englisch. Wer sich auf den BA vorbereitet, wird statt in Englisch in Niederländisch unterrichtet.
Ein kleiner Einblick
Hier bekommst Du einen kleinen Einblick in die Inhalte unserer christlichen Erzieher-Ausbildung. Was ist das Besondere daran? Was unterscheidet das MBS von anderen Schulen für Erzieherinnen und Erzieher? Wie und was lernt man bei uns noch einmal anders? Das erzählt dir ein kurzes Video.
Besteht die Ausbildung nur aus Untericht?
In der Regel findet der Unterricht immer vormittags von Montag bis Freitag statt. An manchen Tagen hat man auch mal Nachmittagsunterricht. Darüber hinaus gibt es viele Möglichkeiten, den eigenen Nachmittag zu gestalten: Neben Hausaufgaben machen oder Freunde treffen finden sich die Studierenden immer wieder zu gemeinsamen Freizeitaktivitäten zusammen. Auch helfen alle für eine Stunde in der Woche ganz praktisch auf dem Campus-Gelände mit, z.B. bei der Gartenarbeit oder im Putzteam. Im ersten Jahr kommt außerdem die Mitarbeit bei „Balu und du“ dazu. Viele engagieren sich auch darüber hinaus in den vielfältigen Möglichkeiten der christlichen Gemeinden vor Ort oder genießen die Vielfalt des Marburger Studentenlebens.
Statements
Hi! Ich bin Joe. Obwohl ich anfangs weder im sozialpädagogischen noch im gemeindepädagogischen Bereich arbeiten wollte, habe ich mich für die Ausbildung am MBS entschieden, um mehr über mich selbst, meinen Glauben und über soziale Abläufe allgemein zu erfahren und das alles besser zu verstehen. Die Ausbildung hat mich sehr gut auf meinen jetzigen Beruf vorbereitet. Ich kann ohne Frage behaupten, dass ich nun weiß, was ich pädagogisch tue. Darüber hinaus hat mich die Zeit am MBS begreifen lassen, dass mein eigener Horizont manchmal ganz schön klein ist und ich meine eigenen Dogmen, Prägungen und Theorien nicht über die anderer stellen sollte, weil am Ende alles kein Wissen ist, sondern ein Konstrukt aus Theorie und Glaube.
Insgesamt erinnere ich mich gerne an die Feste und Menschen, die ich kennengelernt habe, an die Mitstudierenden und auch an die Offenheit der Dozierenden.
Joe Korte
Erzieher Waldkindergarten & Musiker
Hallo, ich bin Martin, ich durfte am MBS meine Ausbildung zum Erzieher, Jugendreferenten und mein Studium in Soziale Arbeit absolvieren. Ich arbeite in einer Wohngruppe für psychisch erkrankte Jugendliche. Hier darf ich Leben, Alltag, Herausforderungen und Rückschläge mit den Jugendlichen teilen und sie dabei unterstützen, sich in ihrer Persönlichkeit weiterzuentwickeln. Wenn ich ans MBS denke, denke ich an eine Zeit, in der ich viel Persönlichkeit entwickelt habe. Ich denke an viele persönliche Aufs und Abs, an eine Zeit, in der ich mit unglaublich vielen genialen Menschen zusammen Leben und Glauben teilen durfte. Menschen, die Herausforderer und Unterstützer waren. Dozenten, die nicht nur an meinen Noten interessiert waren, sondern an dem, wer ich bin. Freunde, die nicht nur Freunde sind, sondern zu Wegbegleitern fürs Leben wurden weit über das MBS oder Ländergrenzen hinaus.
Martin Bamberger
Erzieher Wohngruppe