Gute Frage!

Jüngerschaftsschule, Bibelschule oder Theologiestudium?

Was passt zu mir?

Punkt 1:

Geht es dir um persönliches Wachstum oder um eine Berufsausbildung?

Wachstum oder Berufsausbildung?

Du folgst Jesus nach, arbeitest in einer Gemeinde mit und träumst davon, dich einmal so richtig intensiv mit Gott zu beschäftigen? Dann könnte eine Jüngerschaftsschule etwas für dich sein. Hier kommst du raus aus deiner üblichen Umgebung, lebst mit anderen Christen in deinem Alter zusammen und lernst viele neue Leute kennen, oft sogar aus dem Ausland. Jüngerschaftsschulen sind kurz genug – in der Regel dauern sie nur ein knappes Jahr – um sie sozusagen „zwischendurch“ zu machen: zwischen Schule und Ausbildung, zwischen Ausbildung und Berufseinstieg oder auch zwischen verschiedenen Arbeitsstellen. Hier lernst du, was dich im persönlichen Glauben weiterbringt. Zum Beispiel den „roten Faden“ durch die Bibel. Oder ein paar Grundprinzipien für die Auslegung von Bibeltexten. Christliche Antworten auf theologische Fragen. Dazu gibt es immer wieder Praxis: kleine und größere Einsätze an verschiedenen Orten. Und ganz, ganz viel Gemeinschaft mit anderen Christen.

Was für eine Jüngerschaftsschule spricht, spricht aber auch gegen sie. Jüngerschaftsschulen sind kurz und kompakt, mit ihnen schnuppert man nur in die christliche Theologie hinein, mehr aber auch nicht. Für einen Beruf qualifizieren sie deshalb genauso wenig wie dich ein FSJ im Krankenhaus zum Arzt oder zur Ärztin macht. Wer also nicht nur eine „Auszeit“ haben und den persönlichen Glauben vertiefen möchte, sondern sich ernsthaft überlegt, „hauptamtlich“ für Gott und seine Gemeinde tätig zu werden, der steht vor der Qual der Wahl: Bibelschule oder Theologiestudium?

Punkt 2:

Wie lernwillig bist du?

Pluspunkt für Lernwillige

Die Vorteile eines Theologiestudiums

In einer Zeit, in der ungefähr die Hälfte die Schule mit dem Abitur in der Tasche verlassen, tönt es von allen Seiten: Geh an die Uni und studiere! Und so ein Studium hat ja auch einiges für sich – nicht nur das berühmt-berüchtigte Studentenleben… Im Studium beschäftigst du dich sehr intensiv mit der Bibel und dem Glauben. Das beginnt mit den alten Sprachen Hebräisch (für das Alte Testament) und Griechisch (um das Neue lesen zu können), oft auch noch Latein, was man braucht, um viele Texte aus der Kirchengeschichte verstehen zu können. Je nach Universität beschäftigt man sich darüber hinaus auch noch mit Philosophie und kirchlicher Kunst oder man lernt Methoden aus der Germanistik, um Texte interpretieren zu können.

Das Ziel des Theologiestudiums

Das Ziel eines Theologiestudiums besteht in der eigenständigen Auseinandersetzung mit den Quellen – also allen möglichen Texten und Ideen, die für den christlichen Glauben relevant sind oder sein könnten. Auch wenn christliche Hochschulen in der Regel so etwas wie ein „geistliches Profil“ haben, ist ein richtiges Studium immer wissenschaftlich angelegt. Das heißt nichts anderes, als dass das Ergebnis vorher nicht feststeht, sondern erst durch Forschen herausgefunden werden muss. Das geschieht durch Hinterfragen, Abwägen und Interpretieren, also auf eine Weise, die man als „kritisch“ bezeichnet. Kritisch heißt übrigens nicht „negativ“ oder gar „abwertend“, sondern „prüfend“. Es geht also um einen tastenden, vorsichtigen Zugang zu einer Wahrheit, die erst noch gefunden werden muss. Eine gute theologische Hochschule oder Uni darf deshalb nicht einseitig nur eine bestimmte Ansicht vertreten, sondern muss einem möglichst breitem Spektrum Raum bieten, damit sich die Studierenden eine fundierte Meinung bilden können.

Die Gegenseite

Was gegen ein Theologiestudium spricht

Vielleicht ist das aber gerade die Stelle, an der du aussteigst. Das hört sich doch alles furchtbar stressig an! Ja, damit hast du Recht. Ein Studium ist stressig, aber wie das mit Stress so ist, mancher Stress ist gut und anderer nicht. Für einen Menschen, der gerne selbständig arbeitet, der seinen Tag gut allein strukturieren kann und dem es Spaß macht, Bücher zu lesen und sich mit verschiedenen Ansichten auseinanderzusetzen, ist ein Studium genau das Richtige. Denn ordentliches Studieren verlangt nicht nur ein großes Interesse am jeweiligen Thema, sondern auch Eigenständigkeit. Die Dozierenden erwarten dort schlichtweg, dass du in die Bibliothek gehst, dir selbst Bücher zum Thema heraussuchst und die dann auch liest. Dabei kommen schnell einige hundert Seiten pro Semester zusammen. Diskutieren und argumentieren solltest du auch gern, nicht nur in Gruppengesprächen, sondern auch in Hausarbeiten. Denn der „normale“ Leistungsnachweis im Theologiestudium ist eine schriftliche Hausarbeit, die nach wissenschaftlichen Kriterien geschrieben werden muss.

Punkt 3:

Wie selbstständig willst du leben?

Studium bedeutet, alles selber machen (müssen)

Wenn das nicht dein Ding ist, weil du schon Aufsätze gehasst hast, dann ist ein Studium vermutlich nichts für dich. Auch dann übrigens nicht, wenn es dir schwerfällt nach einer Party morgens aus dem Bett zu kommen. Im Studium fragt nämlich keiner danach, wo du bist. So etwas wie Klassen oder Kurse gibt es da nicht. Höchstens Anwesenheitslisten. Und wenn du zu oft fehlst, musst du die Veranstaltung wiederholen.

Die Alternative?

Worin unterscheidet sich die Bibelschule vom Studium?

Also doch lieber eine Bibelschule? Wenn du dich in der Schule gefragt hast, wozu du Gedichte interpretieren musst und wieso man sich mit den alten Römern beschäftigen sollte, dann ist ein Studium sicher nichts für dich. Vielleicht möchtest du dich auch im christlichen Bereich nicht mit verschiedenen Ansätzen der Paulusinterpretation beschäftigen, sondern ganz praktisch mit der Frage, wie man aus einem Abschnitt im Römerbrief eine Predigt im Jugendgottesdienst machen kann. Wenn du dann noch den Lernort Schule mit festen Stundenplänen und Kursen einem freien Studium vorziehst, weil du dich lieber in Gemeinschaft als allein mit Themen beschäftigst, dann bist du sicher besser in einer Bibelschule aufgehoben.

Bibelschulen gehen einen Mittelweg zwischen Jüngerschaftschule und Studium. Von der Jüngerschaftsschule übernehmen sie die starke Betonung des gemeinsamen Lebens und Lernens, sie bieten ebenfalls eine breit angelegten Überblick, diesen aber vertiefter als es bei einer kurzen Jüngerschaftsschule möglich ist. Mit dem Studium haben sie viele Inhalte gemeinsam, die sich die Studierenden allerdings weniger selbständig erarbeiten müssen, weil sie in der Regel in klassischen Schulunterrichtsformen vermittelt werden. Dazu haben Bibelschulen im Unterschied zu Unis eine klare Prägung. Wer wissen möchte, „wie es denn nun wirklich ist“ und „was ich glauben soll“, wird hier nicht auf die Bibliothek und die eigene Forschung verwiesen, sondern bekommt nicht nur Antworten, sondern auch Begleitung – und wenn nötig sogar Seelsorge.

Im Vergleich zum Studium ist das vermittelte Wissen also praxisorientierter und „breiter“, aber eben nicht so „tief“. Menschen, die eher „Theoretiker“ sind und alles selbst durchdenken wollen, sind sicher beim Studium besser aufgehoben. Wer die Wahl hat, hat die Qual. Deswegen solltest du, wenn du dir unsicher bist, überall einmal hineinschnuppern. Bibelschulen bieten in der Regel „Interessententage“ oder ähnliches an und auch in Vorlesungen an der Uni kann man sich einfach so hineinsetzen. Und vieles bekommt man auch über die Atmosphäre mit, die so eine Institution ausstrahlt.

 

Auf einen Blick

Mach dir ein eigenes Bild!

Wenn Du an einer Bibelschul-Ausbildung interessiert bist, laden wir Dich herzlich ein, uns – das MBS Bibelseminar – kennen zu lernen.

Informiere Dich auf unserer Homepage (www.mbs-bibelseminar.de), greif zum Telefon und ruf einfach an (06421-91290), schreib uns eine Whatsapp-Nachricht (..) oder melde Dich gleich zu unseren Interessententagen an:

Wenn Du Dir noch unsicher bist, was das richtige für Dich ist, helfen wir auch gern weiter. Dazu haben wir extra eine Homepage eingerichtet: Finde-deine-Berufung.org

Dort gibt es Videos, praktische Methoden und Hilfsmittel und sogar Seminarangebote, die Dich dabei unterstützen, den richtigen Weg für Dich zu entdecken.

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